Akademie der Sehnsucht
Kein Kabarett
In einer Zeit, wo Chanson nur ein anderes Wort ist für Popmusik unter schlechten Produktionsbedingungen und Kabarett mehr und mehr zur Selbsthilfegruppe für anonyme SPD-Mitglieder wird, läßt einer beides hinter sich und packt uns bei allem, was uns jetzt noch bleibt: Unseren Sehnsüchten.Krämer hat es nicht nötig, die Frequenz seiner Pointen einer mediengenormten Taktung anzupassen. Mit Texten, die gern aus einer Richtung antanzen, die man bisher für absolut Song-inkompatibel gehalten hatte, singt er sich geradewegs ins Sehnsuchtszentrum seiner Zuhörer.
Zuweilen singt das Violoncello eines mitreisenden Musikers mit und ist manchmal schon einen Herzschlag früher da.
Der neue Krämer ist noch musikalischer, dabei bizarr sentimental, unvermittelt garstig und schonungslos philosophisch. Manchmal hochpolitisch, ohne daß auch nur ein einziger Politiker Erwähnung fände...
Oder, um die Qualitäten des Abends griffig und vollständig zusammenzufassen: Es ist halt kein Kabarett.
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