Foto: Albert J. Schmidt
Jess Jochimsen: Für die Jahreszeit zu laut
Texte, Dias, Songs zur allgemeinen Lage
Die Welt könnte schön sein.Wäre da nicht der Mitmensch.
Der in einer Tour herumfuhrwerkt und seine Ansichten unangenehm und ohne Unterlaß in seine Umgebung krakeelt.
Oder, wenn diese längst geflohen ist, in irgendein Gerät.
Egal ob in Politik, Medien oder Nachbarschaft, wohin man sich auch wendet, die Bescheidwisser und Tonangeber warten schon und hausmeistern einen an.
Jess Jochimsen begegnet dem krisensatten Marktgeschrei auf seine Weise. Zurückgelehnt und entschleunigt dreht er den notorischen Rechthabern und Ratgebern den Ton ab und macht sich auf die Suche nach den Geschichten, die im Radau untergehen. Er singt Lieder über den ganzjährigen November, zeigt hanebüchene Dias aus deutschen Vorstädten und erzählt. Von daheim und unterwegs. Von dem, was anliegt. Von der trotzigen Würde der Kellerbewohner, zum Beispiel, aber auch von der schönsten Liebeserklärung aller Zeiten.
Für sein "wütendes Kabarett der leisen Töne" (taz) ist Jochimsen vielfach ausgezeichnet worden, weil es poetisch, genau und anrührend ist - und nicht zuletzt: sehr komisch. Neben Akkordeon, Gitarre und Diaprojektor hat der Freiburger diesmal auch seine beiden jüngsten Bücher im Gepäck, "Was sollen die Leute denken" und "Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?", womit zwei wichtige Fragen schon mal gestellt sind. Weitere folgen.
Für die Jahreszeit zu laut ist der Versuch, dem großen Geklapper zu entkommen und dabei Haltung zu bewahren.
Ein Mißtrauensvotum gegen Lärmmacher aller Art.
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