Holger Saarmann und Klaus Farin: Winnetou - Karl May in kritischen Zeiten
Fotos: Klaus Farin, Holger Saarmann

Winnetou - Karl May in kritischen Zeiten

Holger Saarmann und Klaus Farin

Karl May (1842-1912) ist einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren - die Gesamtauflage seiner Bücher wird auf über 200 Millionen Exemplare geschätzt. Seine Erzählungen und deren einzigartige Rezeptionsgeschichte sind ein Zeugnis für die Macht der Literatur, kulturelle Barrieren zu überwinden und universelle Werte zu vermitteln.

Einst stand Karl May für Freiheit, Pazifismus und Antikolonialismus. May stellte die indigenen Völker nicht als primitive Wilde dar, sondern als Menschen mit einer eigenen, wertvollen Kultur und erweckte in Millionen jugendlicher Leser:innen Bewunderung und Respekt für diese Kulturen. Winnetou, der edle Häuptling der Apachen, ist eine der positivsten Figuren der Weltliteratur. Dass "Indianer" seit Generationen in Deutschland kein Schimpfwort, sondern durchweg positiv konnotiert ist, ist im Wesentlichen das Verdienst von Karl May.

Und heute soll derselbe Winnetou die Verherrlichung kolonialistischer Fremdbestimmung und Identitätsdiebstahl symbolisieren? Der vorgestellte Band untersucht das literarische Werk Karl Mays und dessen Bedeutung unter der Perspektive von kultureller Aneignung, Auswanderung und europäischem Kolonialismus.

Musikalisch congenial begleitet von: Holger Saarmann

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