Stefan Strehler - Taxiblues
Foto: Uwe Balewski

Taxiblues - Begegnungen im Rückspiegel

Stefan Strehler liest Taxigeschichten, Thomas Rottenbücher spielt den Blues

Steigen Sie ein und fahren Sie mit: Tag und Nacht auf den Straßen Berlins, auf der Rückbank werden Geschichten und Geheimnisse offenbart.

In Stefan Strehlers Taxistories bringt jeder Fahrgast ein Schicksal mit, jede Tour birgt eine überraschende Begegnung. Damen, die an zu schweren Koffern tragen, Arbeiter und Anzugträger, ein ehemaliger Waffenschieber, eine alte Dame mit drei Lilien, Prostituierte, Dealer und ein Literaturnobelpreisträger - sie alle geben sich die Klinke in die Hand und hinterlassen eine Spur.

Denn der Taxifahrer beobachtet genau, wie seine Fahrgäste mit dem Leben ringen. Er hört zu, wenn sie erzählen, was sie im Innersten bewegt: Von Einsamkeit, Freiheit, Geld und immer wieder von der Liebe. Aufmerksam registriert der Taxifahrer alle Regungen im Rückspiegel. Das bleibt nicht folgenlos. Der sensible Scout kennt zwar den kürzesten Weg durch die Stadt, aber in den Dialogen mit seinen Fahrgästen verheddert er sich immer tiefer im Dickicht der Gefühle. Der Taxifahrer bekommt den Blues.

Dazu zelebriert Thomas Rottenbücher mit Gitarre und Gesang bluesig gestimmte Americana-Melodien. Der Singer-Songwriter folgt in seinen Songs dem verschlungenen Pfad menschlicher Sehnsucht. Seine Stimme ist gelebtes Leben, mit seiner Musik webt er seelenwarme Fäden zwischen die Stories.

Taxiblues ist ein episodischer Abend über die Melancholie der Großstadt. Beharrlich beschwört er eine Magie, die in der Begegnung zwischen zwei Fremden liegen kann. Der lakonische, von feinem Humor durchdrungene Ton der Erzählungen und die sehnenden Songs erzeugen eine intensive Roadmovie-Atmosphäre. Die Zuhörer fühlen sich, als sitzen sie selbst auf der Rückbank des Taxis und schauen im Rückspiegel ins Innerste des Taxifahrers.

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